Literarisches

Nebel wand sich um knorrige Äste. Das Licht des Mondes wurde von den kleinen Tropfen unzählige Male gebrochen. Hier fand ich das Bild der Melancholie.

Ein Vulkan hinter meinem Rücken. Gesteinsbrocken, die links und rechts von mir niedergingen und das Land verwüsteten. Hier fand ich das Bild für Demut.

Mein Körper hinter mir, hinausgeschleudert in die Weite des Alls. Hier fand ich das Bild für Vertrauen.

Unzählige Welten der Emotion, keine steht für sich.

Wie ein Puzzle ergaben sie im Bindegewebe des Verstands ein Bild für mich.

Der Fokus auf die Vergangenheit, sich ständig neu erfindend, für eine Zukunft, die längst vergangen ist, hat man sie erst erkannt. Gedanken nachhängend, im Kopf unterwegs, der Blick getrübt, weil er nur dazu dient, gefilterte Informationen zuzulassen, die in das vorhandene Schema eingeordnet werden.

Wo ist dein Fokus?

Ich sitze hier und schreibe.

Wo ist dein Fokus?

Du sitzt hier und liest. Was hast du noch zu erledigen, wie war das Wetter gestern, was möchtest du heute kochen? Was beschäftigt dich, was dich ablenkt zu verstehen, was ich dir sagen möchte?

 

 

 

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© Ina Seiser