Philosophisches

Philosophie beginnt mit dem Staunen. Doch anstatt darüber zu staunen, dass Futter auf Bäumen wächst, Wasser vom Himmel fällt und Artgenossen aus dem Schoße weiblicher Artgenossen schlüpfen, spielt der Großteil von uns ein absurdes Gesellschaftsspiel, bei dem sie mittlerweile All-in gehen. Sie setzen das Leben selbst.

Hier möchte ich euch aufrütteln, denn ich nehme einen Verfall wahr. Junge Menschen, abgebrüht, nicht zu erschüttern. Vor einigen Jahren wusstet ihr alle nicht, dass so etwas wie die Welt überhaupt existiert. Einige von euch waren noch Ursuppe, andere sabberten schon in Lätzchen, aber niemand von euch wusste von dem großen Plan des Lebens.

Wie sieht es jetzt aus, wo ihr einige Zeit auf der Erde verbracht habt? Was habt ihr erfahren?

Pink ist das neue Blau. Schlank sein ist wichtig. Erfolgreich sein ist wichtig. So glaubt ihr. - Verzeiht, aber warum ist Etwas und nicht vielmehr Nichts?

Es herrscht zu viel Abgeklärtheit. Wir leben auf einer Kugel, die durch Nichts schwirrt. Warum wir an dieser Kugel kleben, war zumindest bis vor einiger Zeit noch nicht geklärt, eines der letzten Mysterien in einer durchleuchteten Zeit. Durchleuchtet und steril liegt sie vor uns, die Welt. Berechenbar und fad. Der Planet; entdeckt und durchkartiert. Abenteuerlos… Lustlos… Soll das auf künftige Generationen warten? Seit Jahrhunderten graben die Menschen Schätze aus und freuen sich, wenn sie einen finden. Es wird Zeit, daran zu denken, wieder etwas zu verstecken.

Das Staunen! Wo ist das Staunen geblieben? Viele reden von ihrer Kindheit so, als hätten sie es einmal können, aber dann verloren… angeblich unwiederbringlich verloren. Ist dies so? Staunen mündet in Neugier. Wer staunt, respektiert.

Die Welt verdient Respekt. Also staunet!

 

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© Ina Seiser